Das herkömmliche Bild vom Schmerz ist geprägt von Angst.
Angst vor der Zerstörung eines Teil des Körpers, Angst vor einer Verschlimmerung der Schmerzsituation, Angst vor lange andauernden Schmerzen, Angst vor der Ungewissheit, wo dieser herkommt und was er mit mir tut.
Viele Therapeuten teilen diese Sichtweise und verschlimmern so unbewusst die Angst des Patienten vor dem Schmerz.
Die Angst vor Schmerzen ist unbegründet, da diese Signalfunktion besitzen und lediglich darauf hinweisen, dass etwas im Körper momentan nicht richtig funktioniert. Dies bedeutet nicht, dass im Körper etwas kaputt ist oder kaputt geht. Schmerz zeigt einen Zustand (Funktionsstörung), keinen Schaden an. Schmerzen signalisieren uns, dass eine Veränderung ansteht, dass wir etwas verändern sollten.
Die Schamanen sagen: "Schmerz ist der Schrei der Seele nach Veränderung"
Was ist eigentlich Schmerz?
Schmerz ist zuerst einmal ein Gefühl, welches wir je nach Erfahrung und Wissen interpretieren. Dieses Gefühl ist ein Signal des Körpers, welches auf eine veränderte Spannung im Bewegungssystem hinweist.
Schmerz ist subjektiv und deshalb so zu verstehen und zu respektieren, wie ihn der Betroffene wahrnimmt.
Der schlimmste Schmerz ist?..... immer der Eigene und Momentane. Schmerz ist immer bewegungs- bzw. spannungsabhängig. Der sogenannte Ruheschmerz bezieht sich auf eine bestimmte Haltung, welche der Patient einnimmt und ist somit nur ein Haltepunkt einer Bewegung. kann diese Haltung vom Patienten nicht eingenommen werden, ist auch sie schmerzhaft. Schmerzen haben sehr oft und ursächlich etwas mit dem Bewegungsapparat, seiner Muskulatur und dem dazugehörigen Bindegewebe (Sehnen, Faszien) zu tun. Ist der schmerzverursachende Teil des Körpers ohne Fehlspannung, ist man Schmerzfrei. Beispiel: Ein bestimmter Rückenschmerz wird von einer Fehlspannung der Bauchmuskulatur ausgelöst, dann wäre der Rückenschmerz in dem Augenblick weg, in dem der Bauchmuskel komplett entspannt ist. Dies erreicht man zum Beispiel gut im Sitzen, in angelehnter, entspannter Position, mit rundem Rücken. Probieren Sie es aus! Jetzt!
Schmerzen sind immer Ausdruck eines gestörten Bewegungmusters, deshalb gilt:
"All das, was eine normale Bewegung stören kann, kann auch Schmerzen verursachen"
Um den Schmerz zu beseitigen, muss man die Bewegung entweder komplett ruhig stellen, so können Fehlspannungen nicht zur Wirkung kommen, oder sie wieder in Ordnung bringen. Bei Verletzungen ist eine Ruhigstellung bis zur Heilung das Mittel der Wahl. Bei Störungen, deren Ursache im Bewegungsverhalten liegen, ist eine innere, aktive Veränderung von Nöten. Die Muskulatur und das Bindegewebe müssen auf Länge trainiert werden. (siehe Punkt "Behandlung")